Chiropraktoren haben ein umfassendes universitäres Studium mit Schwerpunkt Bewegungsapparat. Sie stellen eine medizinische Diagnose (inkl. Orthopädischen und neurologischen Tests) und eine funktionelle Diagnose (Bewegungsumfang einzelner Gelenke oder Regionen sowie der zugehörigen Muskeln, Faszien und Bänder und dem Zusammenspiel mit angrenzenden Gelenken oder die Analyse des Ganges und der Haltung). Diese Fachkompetenz von medizinischem und funktionellem Wissen kombiniert mit manuellen und ergänzenden Therapiemöglichkeiten (Alltagstipps, ergonomische Massnahmen, individuelle Übungen, Elektrotherapie, Stosswelle, Dry needling, Neuraltherapie oder andere Modalitäten) ist einzigartig im Gesundheitswesen.
Wie bei jeder medizinischen Behandlung beginnen auch die Chiropraktoren mit einer sorgfältigen Befragung und Untersuchung und entscheiden erst dann, ob und wie sie behandeln. Bei Bedarf werden Röntgenbilder angefertigt oder weiterführende Diagnostik (z.B. MRI, CT, Knochendichtemessung) verordnet.
Die Chiropraktik kennt ihre Grenzen, wenn nötig werden die Patienten einem entsprechenden Facharzt zugewiesen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit und enge Kommunikation mit Hausärzten und Spezialisten ist heute Alltag und unverzichtbar.
Ziel ist es zudem, die Selbstkompetenz bezogen auf die individuelle Situation für den Umgang mit seinen Beschwerden auch längerfristig zu erhöhen und die Beschwerden und Optionen verständlich zu erklären.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien beweisen die therapeutische Wirksamkeit, die Sicherheit der Behandlung sowie das gute Kosten-Nutzen-Verhältnis.
weitere Informationen unter www.chirosuisse.ch
Chiropraktoren diagnostizieren und behandeln Störungen der Statik (Körperhaltung) und der Dynamik (Bewegungsablauf) des Bewegungsapparates, insbesondere der Wirbelsäule, und Beschwerden, die davon ausgehen. Zu solchen Störungen kommt es nach Fehlbelastungen der Muskeln, Sehnen und Gelenke, nach Unfällen und Krankheiten (unten alphabetisch):
80 Prozent der Bevölkerung leiden mindestens einmal in ihrem Leben an
Rücken-
und/oder Nackenschmerzen und an Beschwerden, die davon ausgehen. In unseren
Praxen
finden sich alle Altersgruppen (Säuglinge bis über 90-Jährige),
Männer
und Frauen sowie alle Berufsgruppen.
Die Mehrheit der Behandlung wird mit den Händen ausgeführt, der Begriff
Chiropraktik stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet Tätigkeit mit den
Händen
("cheir" = Hand, "praxis" = Tätigkeit). Im Zentrum der chiropraktischen
Behandlung
steht die Manipulation blockierter Gelenke, vor allem der Wirbelsäule. Mit
einem
gezielten manuellen Impuls wird die Blockade gelöst und die Beweglichkeit
wieder
hergestellt. Dabei entspannt sich die Muskulatur und die Nervenreizung wird
behoben.
Die etwas sanftere Methode ist die Mobilisation von Gelenken. Dabei werden die
Gelenke
ohne Impuls mit rhythmischen Bewegungen behandelt. Oft werden auch andere
manuelle
Techniken wie Weichteiltechniken (Massage, Triggerpunktbehandlung, Stretching,
Faszien-
und Muskeltechniken) und Dry Needling/Akupunktur angewendet.
Unterstützend werden physikalische Therapien wie Elektrotherapie, Ultraschall und Stosswellentherapie eingesetzt.
Stosswellen sind Schallwellen hoher Energie, welche via Kopplung über die Hautoberfläche in das Gewebe übertragen werden (spürbar). Der Körper produziert diverse Substanzen, welche im Gewebe eine Wirkung haben. Es werden die körpereigenen Selbstheilungskräfte in den Schmerzzonen aktiviert. Die Stoffwechselaktivität wird dank stärkerer Durchblutung und der Bildung von Blutgefässen erhöht. Der Heilungsprozess wird durch Zellregeneration angeregt und beschleunigt.
Zusätzlich beraten Chiropraktoren kompetent zu den Themen Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause, gesunder sportlicher Aktivität und Ernährung. Sie instruieren gesunde und geeignete Übungen. Bei Bedarf empfehlen sie Hilfsmittel oder gezielt gelenkstabilisierende Bandagen/Tapes.
Chiropraktoren sind gemäss Gesetz selbständige Medizinalpersonen
(Bundesgesetz
über die universitären Medizinalberufe - MedBG). Die Leistungen der
Chiropraktoren werden somit von der Grundversicherung der Krankenkassen
(obligatorische
Versicherung), von den Unfallversicherungen, der Invaliden- und der
Militärversicherung
bezahlt. Patienten brauchen in der Regel keine Überweisung eines Haus- oder
Spezialarztes, um Chiropraktoren zu konsultieren.
Nur wer Mitglied eines Hausarztmodells oder eines Gesundheitszentrums einer
Krankenkasse
(HMO) ist, kann seinen Arzt nicht mehr frei wählen und bittet den
zuständigen
Hausarzt um eine Überweisung, die im Normalfall gewährt wird.